Wie kann das denn 8 Tage gut gehen? Wie kann es sein, dass wir 8 Tage lang mit einer Stunde Verzögerung gelebt haben ohne es zu merken? Ich weis es bis heute nicht. Nur eins steht fest, so etwas
wäre in Deutschlnd oder Japan ein Ding der Unmöglichkeit. Wir hatten einfach vergessen unsere Uhren von Guatemala-Zeit auf Mexiko-Zeit umzustellen. Die Konsequenz: Wir waren wirklich immer 1
Stunde zu spät. Für alles, für jeden. 8 Tage - eine verdammt lange Zeit. Sind die Mexikaner so lässig, flexibel, gleichgültig, nachsichtig? Spielt Zeit eine andere Rolex hier?
Wir sind die ersten 5 Tage in Mexiko, genauer in San Cristobal de Las Casas, couchgesurft. So eine Vereinbarung beginnt mit einem ersten Kontakt. Will heißen: Wir sagten, "wir kommen um 20.00!"
Wir kamen um 21.00. 5 Tage lang standen wir eine Stunde später auf, als am Vorabend versprochen, gingen logischerweise jeden Tag eine Stunde später ins Bett. Kamen immer eine Stunde später heim
als veranschlagt. Kurz gesagt: Keine Vereinbarung wurde von uns eingehalten. Als wir später, nach 10 Tagen noch einmal unsere Gastgeberin besuchten und uns für unsere regelmäßigen Verspätungen
entschuldigen wollten, mußte sie zugeben, es nicht einmal gemerkt zu haben. Was ein Brüller!
Das so eine Zeitverschiebung für 2 oder 3 Tage unbemerkt bleibt ist sicherlich nicht völlig ungewöhnlich. Aber fast 9 Tage lang? Wir waren in dieser Zeit nicht am Strand, oder im Regenwald oder
in einem kleinen Kuhdorf. Das hätte die Sache vereinfacht. Aber San Cristobal de Las Casas ist eine ziemlich große Stadt mit ziemlich vielen Uhren und Öffnungszeiten.
Wie auch immer, es hat uns zu denken gegeben. Nur durch einen Zufall, wie auch sonst, kamen wir der Echtzeit auf die Schliche. Und das wirklich interessanteste an unserer, dieser Erfahrung? Es
schmerzte die Uhr wieder auf Echtzeit zu stellen. Ganz so als ob man ein Stück Freiheit aufgeben würde. Seltsam, oder?
Kommentar schreiben