Etwa 500 km südlich von Lima im wüsten Küstenstreifen befindet sich die Stadt Nazca. Hier war das Zentrum einer preinkaischen Kultur, die noch vor den Inkas ihren Höhepunkt erreichte. Weltberühmte Zeugnisse der Nazca-Kultur sind die in den Wüstenboden eingearbeiteten gigantischen Nazca-Linien. Erst aus der Luft sind die geometrischen Formen (Dreiecke, Trapeze, Spiralen) und Figuren (Affe, Spinne, Vögel, Fische, Menschen) in ihrem ganzen Ausmaß zu erkennen. Die größte Figur erreicht eine Länge von 285 m.
Entdeckt wurden die Nazca-Linien erst in den 1920er Jahren. Als die ersten kommerziellen Flüge zwischen Lima und der südlichen Stadt Arequipa durchgeführt wurden, wurden erstaunte Passagiere auf die Linien aufmerksam. Durch die Entfernung des sogenannten Wüstenlacks, der große Steinflächen der Wüste mit Eisen- und Manganoxiden überzieht, wurden die Gebilde voll umfänglich sichtbar. Dieses rote Gemisch aus Eisen- und Manganoxiden hat die Figuren überzogen und sie vor Erosion und den Zeichen der Zeit geschützt. Nach einer Entfernung dieser Schicht sticht der helle Untergrund der Wüste durch und lässt die Figuren sichtbar werden.
Heute sind die Linien in die Liste der Unesco als Weltkulturerbe der Menschheit aufgenommen.